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Von Sternschnuppen und Meteoroiden

20180424 Nachtrag LyridenSie wissen nicht, was ein Planetoidengürtel ist? Sie haben noch nie von einem Schweifstern gehört? Nach dem letzten Sternschnuppenschauers am vergangenen Sonntag hat die Astronomie AG weitere Informationen zu diesem Thema zusammengetragen.

 

 

 

 

Meteoroide des Asteroidengürtels (von Florian mit Einschub von Yorick) 

Der Asteroidengürtel befindet zwischen der Marsbahn und der Umlaufbahn des Jupiters und wird auch Hauptgürtel oder Planetoidengürtel genannt. In diesem Gebiet befinden sich mehr als 40 000 Asteroiden, deren Durchmesser größer als 500 Meter sind.
Als Asteroiden (deutsch: Sternähnliche) bezeichnet man einige astronomische Kleinkörper. Im Sonnensystem befinden sich ca. 755 000 bekannte Asteroiden. Sie sind eine potenzielle Gefahr für die Erde, da sie auf diese einschlagen und ein Massensterben herbeiführen können. Zum Beispiel ist der Asteroid Apophis 2029 (ca. 325 ± 15 m Durchmesser) mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 0,001% auf die Erde einschlagen. Der erste Asteroid, auf dem eine Raumsonde landete, ist Eros.
Wenn Asteroiden kollidieren, zerbrechen sie oder verlieren kleinere Brocken. Die so entstandenen Meteoroide, die sich zwischen den Asteroiden befinden, entstanden bei den vielen Zusammenstößen der anderen Himmelskörper. Durch das Kollidieren mit anderen Asteroiden können die Meteoroiden aus ihrer ursprünglichen Bahn geworfen werden und treiben daraufhin durch das All.
Dadurch geraten manche von ihnen auf Crashkurs mit Planeten und Monden. Verglühen Sie in der Atmosphäre, dann werden sie als Meteorschauer sichtbar (Sternschnuppen).


Meteoroide aus der Oortschen Wolke (von Tschia)
Ein Komet besteht aus einem Kern, einem Schweif und einem Koma. Aufgrund des Leuchtens werden Kometen auch Schweifsterne genannt. Da ein Komet ebenso wie die Sterne am Himmel beim Vorbeiziehen leuchtet und für damalige Zeiten ganz im Gegensatz zur regelmäßigen Wiederkehr von Planeten (Wandelsternen) und Sternen unvorhersehbar war, wurde er oft als Zeichen der Götter angesehen, so dass alsbald eine Katastrophe eintreffen würde. So bedeutet das Wort Desaster, welches aus der altgriechischen Sprache stammt, Unstern. Tatsächlich stellen sie eine Gefahr dar, den Kometen können sich mit einer Geschwindigkeit von 500 000 m/s durch das All bewegen. Dadurch wäre ein Aufprall eines Kometen auf der Erde wahrscheinlich das Ende der Menschheit. Kometen sind Überreste der Planetenentstehung. Sie befinden sich in der sogenannten Oortschen Wolke und werden durch Gravitationskräfte von Sternen oder der galaktischen Gezeiten auf langperiodische Umlaufbahnen um die Sonne beschleunigt. Während am Anfang des 19. Jahrhunderts nur zwei Kometen bekannt waren, entdeckt man heute dank moderner Technik bis zu 30 Kometen jährlich. Letztes Jahr sogar einen interstellaren Kometen, welcher aus einem anderen Sonnensystem stammt.


Meteoroide von Transneptunischen Objekten (von Adisa und Celina)
Als Transneptunische Objekte (TNO) werden Himmelskörper bezeichnet, die jenseits der Umlaufbahn Neptuns die Sonne umkreisen und sich im sogenannten Kuipergürtel befinden. Dieser weist Ähnlichkeit zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter auf.
Die Objekte im Kuipergürtel sind von der Zusammensetzung her mit der eines Kometen zu vergleichen, bestehen aber zu einem größeren Teil aus Eis. Zum Kometen werden sie, wenn sie zum Beispiel durch Kollisionen ihre Umlaufbahn verlassen und sich in Richtung Sonne bewegen. Durch die steigenden Temperaturen taut das Eis der Oberfläche und das Objekt zieht Gase und Staub als eine Art Schweif hinter sich her.
Die Größe der TNOs kann sehr stark variieren: Neben unzähligen kleineren Asteroiden und Kometen ähnlichen Körpern lassen sich auch einige Zwergplaneten finden. Zu diesen gehört unter anderem der Pluto, welcher wahrscheinlich das bekannteste transneptunische Objekt ist. Pluto wurde 1930 entdeckt und führte zu der Annahme, dass es in seiner Umgebung noch andere Objekte geben könnte. Tatsächlich entdeckt wurde das erste weitere TNO erst mehr als ein halbes Jahrhundert später, im Jahre 1992. Mit einer Exzentrizität (charakteristische Größe für die Bahn eines Himmelskörpers) von 0,2488 umrundet Pluto die Sonne in 247,94 Jahren. Sein Durchmesser liegt bei 2 300 Kilometern. Der 4,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernte Planet Eris ist der zweitgrößte Zwergplanet nach Pluto, hat allerdings eine größere Masse als dieser. Wie andere TNO besteht Eris aus Gestein und aus Eis.


Künstliche Meteoroide – Weltraummüll (von Melisa)

Weltraummüll besteht aus künstlichen Einzelteilen von Raketen oder anderen Objekten, die in den Weltraum geschossen wurden. Der Schrott entsteht zum Beispiel, wenn zwei Satelliten zusammenprallen. Diese Objekte stellen eine Gefahr dar, da sie die Raumfahrt durch ihre Lage rund um die Erdatmosphäre gefährden. Laut der ESA (European Space Agency) befinden sich über 600 000 Objekte mit einem Durchmesser größer als 1 cm auf Umlaufbahnen um die Erde, ca. 6 500 Tonnen.
Laser wurden bereits getestet, die Teile im Weltraum aufspüren. Durch kurze Impulse der Laser könnte man dann den Schrott so weit aufheizen, dass ein Teil verdampft, was einen Rückstoss zur Erde verursachen könnte, so dass die Teilchen auf eine andere Umlaufbahn gelenkt werden und so in der Erdatmosphäre verglühen.


Meteore – Meteoroiden, die in der Atmosphäre verglühen (von Julie)
Die Eta-Aquariiden, welche von Bruchteilen des Halleyschen Kometen abstammen, sind ein Meteorstrom, den man jedes Jahr im Mai sehen kann. Der Radiant dieses Meteorstromes liegt nahe des Sternes Eta Aquarii im Sternbild Wassermann (lat. aquarius). Als Radiant bezeichnet man den Punkt am Nachthimmel, von dem aus ein Sternschnuppenschauer seinen Anfang zu nehmen scheinen.


Meteorite – auf die Erde eingeschlagene Meteoroide (von Orkan, leicht geändert)

Am 12. Februar 1947 schlug der aus dem Asteroidengürtel stammende Meteorit Sikhote-Alin (200 Tonnen, vier Meter groß) mit einer Geschwindigkeit von 50 000 km/h im Osten Russlands auf. Vor dem Aufschlag ist der Meteorit durch die Aufheizung in der Atmosphäre zersprungen, wobei mehr als 120 Krater entstanden. Über 8000 Meteoritenbruchstücke mit einer Gesamtmasse von 30 Tonnen wurden bislang in dem unwegsamen Gebiet der Taiga eingesammelt. Viele der Bruchstücke sind stark deformiert worden, sie werden „Schrapnell“ genannt. Das Ereignis wurde von mehr als 240 Augenzeugen beschrieben. „Es war, als ob sich ein Stück von der Sonne gelöst hätte“, berichtete ein Schulmädchen.

Meteoritenkrater (von Josephine)

20180424 Nachtrag Lyriden 1Krater entstehen bei dem Aufprall von Meteoriten auf die Erde. Auch in Deutschland gibt es Beispiele dafür: Das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken.

Das Nördlinger Ries liegt zwischen Nürnberg, Stuttgart und München und hat einen 23 km großen Durchmesser, das entspricht der Hälfte der Fläche von Berlin! Der Krater entstand aus einem ungefähr 700 m großen Meteoriten vor ca. 14 Millionen Jahren, der auf die Erde einschlug.
Im Laufe der Zeit füllte er sich erst mit Wasser und später mit Erde.

Nur 40 Kilometer vom Nördlinger Ries entfernt ist das Steinheimer Becken. Mit dreieinhalb Kilometern Durchmesser ist der Krater wesentlich kleiner. Außer der Nähe zueinander und der Entstehungszeit haben die Krater auch dieselbe Entstehung gemeinsam. Höchstwahrscheinlich war der Meteorit, durch den das Steinmeier Becken entstanden ist, nur ein Teil des Meteoriten des Nördlinger Ries.