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Latein, eine tote Sprache? – Von wegen!
Auf den ersten Blick ist Latein ein Stück Geschichte, eine Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, kurzum ein alter Hut. Bei der näheren Beschäftigung mit diesem Fach – im Idealfall im Wahlpflicht-Unterricht Latein am Lily – fällt auf, dass Latein viel mehr mit uns zu tun hat, als wir denken. So gilt Latein als „Muttersprache“ Europas, die weitreichenden Einfluss auf unsere modernen Sprachen hat. Durch Latein können wir uns so auch viele Fach- und Fremdwörter erklären und merken dann, dass die lateinische Sprache in unseren Sprachen weiterlebt.
In fünf Jahren zum Latinum
Am Lily-Braun-Gymnasium kann das Fach Latein als 3. Fremdsprache ab der 8. Klasse im Wahlpflichtbereich gewählt und bei einer erfolgreichen Fortsetzung in der Oberstufe mit dem Erwerb des Latinums gekrönt werden. Es gibt also ein tolles Ziel, auf das während der Schulzeit hingearbeitet werden kann und das nach wie vor an vielen Universitäten als Voraussetzung für bestimmte Studienfächer verlangt wird. Darüber hinaus ist das Latinum eine immer noch sehr geschätzte Qualifikation, die bei Bewerbungen den Lebenslauf aufwertet.
Stundenverteilung
Um die für das Latinum notwendige Anzahl von insgesamt 14 Jahreswochenstunden zu erreichen, wird Latein in der 8. Klasse zunächst zweistündig unterrichtet, in der 9. und 10. Klasse dann dreistündig. In der Oberstufe lässt sich Latein – bei entsprechendem Interesse – schließlich als dreistündiger Grundkurs weiterführen und gegebenenfalls auch als Abiturfach wählen. Insbesondere eine Präsentationsprüfung im Rahmen der 5. Prüfungskomponente eröffnet viele Möglichkeiten an Themen und Kombinationen mit einem Bezugsfach aus dem sprachlichen, gesellschaftlichen oder musischen Bereich. Das Latinum erwirbt man davon unabhängig aber ohne eine besondere Prüfung, sofern die Note des vierten Kurshalbjahres der Qualifikationsphase mindestens glatt ausreichend ausfällt. Somit kann man die aufwendigeren Latinumsprüfungen an den Universitäten umgehen.
Wie muss ich mir den Unterricht vorstellen?
Inhaltlich werden im Lateinunterricht von Anfang an lebendig gestaltete und informationsreiche Texte über das Leben in der Antike übersetzt und besprochen. Somit ist man im Wahlpflichtkurs Latein schon von Anfang an Detektiv*in und mit antiken Rätseln, nämlich die antike Sprache zu entschlüsseln, beschäftigt. Dabei wird mit dem Lehrbuch „Via mea“ aus dem Cornelsen-Verlag gearbeitet, das neben dem sprachlichen Pensum auch inhaltlich informations- und abbildungsreich ist und im Übungsteil ein aufgabendifferenziertes Vorgehen ermöglicht. Auch durch zusätzliche Medien wie Dokumentarfilme, Spielfilmausschnitte und Kurzfilme über Mythen werden Wissensbereiche vermittelt oder erweitert und durch die Besprechung und kritische Auseinandersetzung werden Aspekte der Medienbildung in den Unterricht einbezogen. Dabei wird sich stets darum bemüht, den Unterricht nicht so alt wie das Fach selbst zu gestalten, sondern moderne Zugänge zu wählen und spielerische Methoden anzuwenden. So kann es bei der ein oder anderen Partie „Vokabelfußball“ schonmal ziemlich hitzig werden!
Was sollte ich mitbringen?
Wenn du Lust hast, Detektiv zu spielen, um antike Texte zu entschlüsseln, sehr viel über die Alltagswelt der Römer zu lernen und dich mit einer Sprache vertraut zu machen, die ganz anders ist als unsere Sprache, DANN bist du in Latein ganz richtig! Lerne römische Spiele kennen, mach dich mit antiken Kochrezepten vertraut und schau, wie es in der Schule im alten Rom ablief.
Text: Frau Verlsteffen