Wer am kommenden Sonntag bis Mitternacht wach bleibt, sollte sich ein Plätzchen in möglichst dunkler Umgebung suchen. Dann sind die besten Bedingungen zu erwarten, um Zeuge eines Sternschnuppenschauers zu werden. Die Erde durchquert - wie immer Ende April - die Bruchstücke vom Kometen Thatcher (C/1861 G1).

Der Komet umrundet auf einer langgestreckten Ellipsenbahn die Sonne in ca. 415 Jahren die Sonne . 2014 erreichte am Osterwochenende ein besonders großes Bruchstück sogar die Erde in Murmansk hoch im Norden Russlands. So gleißend hell wird es wohl nicht am Sonntag zu sehen sein, denn die meisten Bruchstücke (Meteoroiden) des Kometen verglühen vorher in der Atmosphäre (Meteore) und erreichen die Erde nicht (Meteoriten). Der Komet bekam seinen Namen von dem Hobbyastronom Albert E. Thatcher aus New York, der ihn am 4. April 1861 mit einem ausgeliehenen Teleskop entdeckte.
Die Fallraten des Meteorschauers sind im Allgemeinen größer, wenn der Komet gerade die Erdbahn gekreuzt hat – so berichtet der chinesische Provinzfürst Zhuang im Jahre 687 gerade von einem regelrechten „Sternregen“. Da aber auch die Menge der hinterlassen Bruchstücke entscheidend ist, gibt es immer wieder einmal deutlich höhere Fallraten – wie 1922 in Polen, als bis zu 600 Meteore in einer Stunde registriert wurden. Der Regelfall sind durchschnittlich 20 Meteore pro Stunde.
Der Sternschnuppenschauer hat sein Maximum an diesem Wochenende. Man findet ihn im Nordosten, nahe des hellen Sterns der Wega im Sternbild Leier mit der Harfe, weswegen der Meteorschauer in Fachkreisen unter der Bezeichnung Lyriden gehandelt wird.