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Besuch eines Ehemaligen: Raed Saleh (SPD)

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Kurz vor den Sommerferien war der SPD-Politiker Raed Saleh zu Gast an unserer Schule und stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler des zweiten Semesters.

 

 

 

 

 

 

Bericht von Holger Meyer (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften)

Wer ist der Verfasser der deutschen Nationalhymne? Welchen Hintergrund hatte Willy Brandts Kniefall in Warschau 1970? Warum wird besonders an den 27. Januar erinnert?
Alle drei Fragen aus dem Einbürgerungstest, die ein Schüler an Raed Saleh richtete, konnte dieser korrekt beantworten. Er habe ein Gefühl „wie vor 20 Jahren an dieser Schule“, bekannte der Fraktionsvorsitzende der SPD. Es sei eine Prüfungssituation, wie er sie früher im Geschichts- und Politikwissenschaftsunterricht erlebte.
Wortgewandt und aufgeschlossen stellte sich der 39jährige Saleh, der 1997 an der Lily-Braun-Oberschule sein Abiturzeugnis erhielt, am 14. Juli den Fragen der 23 Schüler aus den PW-Leistungskursen und dem Seminarkurs Geschichte des zweiten Semesters.
Neben den parteipolitischen Positionen wusste Saleh auch Persönliches zu erzählen. Er sei noch immer Mitglied des schulischen Fördervereines, habe seinerzeit in einem Club zur „Erhaltung des deutschen Liedgutes“ mitgewirkt, weil er die deutsche Sprache so liebe. Sein PW-Lehrer sei streng gewesen, er habe aber viel gelernt. Den Sonntag halte er sich stets frei, um Zeit für seine Familie zu haben. Ausnahmen gebe es nur wie jetzt, wo Wahlkampfzeit sei.
Der Gründer der Spandauer Initiative „Stark ohne Gewalt“ sprach sich für Bürgernähe und verstärkte Partizipation aus. Es komme auf die „Haltung“ an. Man müsse auch bei einer Minderheitenposition bleiben, wenn es „Gegenwind“ gebe, um daraus Mehrheiten zu machen. Das gehöre zur Demokratie. „Mainstream“ sei nicht unbedingt der richtige Weg.
Anders als der im November 2015 verstorbene sozialdemokratische Kanzler Helmut Schmidt, der mit dem realpolitischen Satz aufwartete „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, glaube er, Saleh, das Gegenteil: „Wer keine Visionen habe, würde nichts bewirken“.
Der ehemalige „Lilianer“ Saleh hinterließ bei den Teilnehmern der Gesprächsrunde Eindruck.
Vielleicht gelingt es sogar, ein von Schülern geäußertes Anliegen, das „Bootshaus Nordhafen“ tatkräftig zu stützen, um den Spandauer Schulen weiterhin erfolgreiches Rudern zu ermöglichen – keine Vision, sondern ein handfester Wunsch.