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Am Abend thront die königliche Familie am Himmel

20171129 Anstronomie AG Galaxien 1Wenn man den Sternenhimmel betrachtet, steht eine Schönheit vor uns auf, die uns entzückt und beseligt. (Adalbert Stifter, 19. Jh.)

Wer jetzt an Deutsch in der Oberstufe denkt, liegt falsch. Es geht um Sternenkunde. In der Astronomie AG von Herrn Schumann beschäftigen sich interessierte Schüler*innen mit echten Sternen, real existierenden Galaxien - und ganz praktischen Fragen: Welche Sternenbilder gibt es? Wann kann ich sie besonders gut sehen? Und, was hat die "königliche Familie" eigentlich am Nachthimmel verloren?



Es lohnt der Blick in den Himmel. Früh morgens grüßt direkt über uns der große Bär, dessen Schwanz und Rücken selbst bei ein wenig Straßenlicht zu sehen ist – und an eine große Schubkarre oder eine Schöpfkelle erinnert.

Wer so früh noch nicht unterwegs ist, der kann abends das Himmel-W der königlichen Kassiopeia hoch oben im Süden thronen sehen. Die Spitze des W zeigt ungefähr auf den Nordpolarstern, am Ende des Lenkers des Kleinen Wagen.   
Nur etwas tiefer unter dem Himmels-W wartet die Tochter der Kassiopeia, die an einen Felsen gekettete Andromeda, auf die Rettung durch Perseus. Mit bloßem Auge ist bei besten Bedingungen ein kleiner sichtbarer Fleck im Sternbild der Andromeda erkennbar, der sich in großen Teleskopen als eine enorme Galaxie entpuppt: Die Andromedagalaxie. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Sternbild Dreieck, das als Nildelta in den Himmel projiziert wurde.
Andromedas Kopf ist dem geflügelten Pferd Pegasus bereits nahe, auf dem Perseus sie errettet. Gut sichtbar ist der Körper des Pferdes als Herbstviereck am südlichen Himmel. Gesund und munter bringt Perseus die schöne Andromeda zurück zu Kassiopeia und Kepheus, ihrem Vater.

Ein kleiner Tipp zu Schluss: Wer nachts um vier aufwacht, sollte Richtung Südosten seine Blicke wenden. Mit etwas Glück sieht man die Leoniden  im Sternbild Löwe, einen Sternschnuppenstrom des Kometen Temple-Tuttle.