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Leistungskurse Mathe und Physik // Fahrtenbericht

20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik002Vom 25. bis 29.6.18 waren die Leistungskurse Physik und Mathematik auf Kursfahrt in der Sächsischen Schweiz und Dresden. Das von Frau Möckel und Herrn Schumann organisierte, abwechslungsreiche Programm reichte von der Stadtführung über atemberaubende Ausblicke ins Elbsandsteingebirge bis zum Besuch verschiedener Museen.

Tag 1: Anreise, Stadtrundgang Dresden

Nach einer musikalisch unterhaltsamen Anreise mit einer tanzenden älteren Dame im Zug begaben wir uns auf den Weg in die Herberge nahe der Altstadt von Dresden.

Es blieb anschließend ein wenig Zeit, um sich zu stärken und die ersten Erkundungen in Dresden vorzunehmen, bevor ein zweistündiger Stadtrundgang begann. Dieser verlief von der Kreuzkirche zum Altmarkt (auf dem ein Volleyballturnier stattfand) über das Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten und Könige. Der nahegelegene Zwinger sollte ursprünglich zwischen innerer und äußerer Stadtmauer mögliche Angreifer leichter bezwingbar machen. Da dieser meist ungenutzte Bereich gern als Garten Verwendung fand, wurde er in Dresden gleich als repräsentatives Festareal mit Brunnenanlagen, Orangenbäumen und barocker Ausschmückung versehen. Die nahegelegene Semperoper, der Besuch der Frauenkirche und ein kurzes Flanieren auf den Brühlschen Terrassen rundeten den Stadtrundgang ab.

Am Abend hatten wir Zeit für uns, die wir zum Einkaufen, gemütlichen Essen in der Altstadt oder zum Kartenspielen nutzten.

Tag 2: Sächsische Schweiz,20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik003 Königstein

Dieser Tag war einer der anstrengendsten aber auch der schönsten. Mit dem Zug ging es von Dresden nach Rathen, einem kleinem Luftkurort nahe der Bastei. Auf die Frage eines anderen Passagiers, wohin wir denn fahren würden, antwortete Tore schlagfertig: „Rathen Sie mal!“ Eine Gierseilfähre, die nur durch die Strömung der Elbe angetrieben wird, brachte uns schließlich an den etwas mühevollen Aufstieg zu mehreren atemberaubenden Aussichtspunkten des Elbsandsteingebirges, das auf der deutschen Seite auch Sächsische Schweiz genannt wird. Schon nach einem Kilometer meinte Alireza zum Scherz, dass er noch nie so weit gelaufen wäre. Der Abstieg durch enge Felsformationen, die im Dreißigjährigen Krieg als letzte Zuflucht vor den herannahenden Schweden dienten („Schwedenlöcher“), gestaltete sich etwas rutschig. Moneeb lächelte noch bei der mehrfachen Warnung vor der Rutschgefahr; und war der Einzige, der zweimal die Schwedenlöcher auf dem Hosenboden genoss. In Rathen fuhr uns der Zug nach Königstein direkt vor der Nase weg, weil wir 15 Minuten an einer Bahnschranke standen. Irgendjemand bemerkte schließlich, dass es auch eine Unterführung gab, da war es aber bereits viel zu spät.

Nach einer Stunde Pause in dem kleinen Ort Königstein ging es mit dem Oldtimerbus und zur Freude aller mit einer kleinen Bimmelbahn hoch zur beindruckenden Festung Königstein, einer der größten Bergfestungen in ganz Europa. Dort boten sich viele Fotomotive und Ausblicke und eine beeindruckende über 800-jährige Geschichte. Auch Napoleon hat sich 1813 die Festung für eine Stunde genauer angesehen. In einem gläsernen Fahrstuhl ging es dann zurück zur Bimmelbahn und nach Dresden.

Am Abend haben wir es uns alle zusammen (Kant und Lily) an der Elbe gemütlich gemacht und fielen bald völlig müde ins Bett.

Tag 3: Gläserne Manufaktur, Schoollab

Zunä20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik004chst besuchten wir die Gläserne Manufaktur von Volkswagen, wo uns die Fertigungshalle und einige Schritte der Herstellung des E-Golfs gezeigt wurden. Außerdem haben wir etwas über die Geschichte der Elektromobilität erfahren und fahrerlose Systeme und Roboter bei der Herstellung beobachtet werden. Großer Beliebtheit erfreuten sich am Ende der Führung die VR-Brillen (virtuelle Realität), die kleine, von Fahrädern angetriebene Rennbahn und der Tischkicker.

Deutsches Luft- und Raumfahrzentrum

Nach einem Mittagessen im Turmcafe der Technischen Sammlungen der TU Dresden ging es dann in das DLR Schoollab, in dem wir nach einer jeweils theoretischen Einführung Experimente zu hydrophoben Oberflächen, Farbstoffsolarzellen, Verbundwerkstoffen, organischen LEDs und thermoelektrischen Generatoren durchgeführt haben. Theorie und Experiment wurden dann anschließend präsentiert.

Es ging dann auf Wunsch aller schnell zurück zur Herberge, wo beim WM-Spiel gegen Südkorea mitgefiebert wurde, dass am Ende leider verloren ging. Die gedrückte Stimmung ging durch Ausflüge in die Altstadt und an die Elbe aber schnell wieder weg.

Tag 4: Mathematisch-physikalischer Salon, Schoollab DLR

20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik006Los ging es mit einer Führung im mathematisch-physikalischen Salon im Zwinger. Dort sind alte, aber kunstvoll und präzis verarbeitete Geräte ausgestellt, die zur Vermessung von Wegen oder der Zeit dienten. An diesen konnten auch die Weltbilder der damaligen Zeit nachvollzogen werden.20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik007

Anschließend fand der zweite Experimentiertag mit Präsentationen im DLR Schoollab statt. Diesmal waren auch Superkondensatoren und Flugzeugturbinen mit im Programm. Die Leiterin des Labors staunte über die Qualität der Präsentationen, aber schließlich war es schon fast Routine geworden. Der Besuch der interaktiven Ausstellungen Wellenreiter (z.B. mit einem LEGO-Interferometer und Quantenradierer) und Erlebnisland Mathematik (z.B. mit einem Geldton-Brett statt eines Galtonbrettes und dem Geburtsdatum in den Nachkommastellen von Pi) rundete den Tag ab.

Alireza sagte dennoch voller Sehnsucht am Abend, dass der Tag in der Sächsischen Schweiz am schönsten gewesen wäre. Am Abend tanzten wir dann noch zur Musik am Elbstrand.

Tag 5: Großer Garten, Frauenhofer-Institut, Abreise

Auch wenn Herr Schumann auf dem Weg durch den Großen Garten von einem Fahrradfahrer fast umgefahren worden wäre, der ihn danach auch noch beleidigte, waren alle von der Weite des ehemals als Barockgarten angelegten Parkes überrascht. Vielleicht lag es auch daran, dass Alexander einen trockenen Witz nach dem anderen erzählte. Eine Kostprobe: „Was macht ein Mathematiker im Garten? – Wurzeln ziehen.“ Oder im Bereich der Physik: „Einstein, Bohr, Pascal und Newton spielen Verstecken. Einstein fängt an zu zählen, Bohr und Pascal verstecken sich, aber Newton zeichnet einfach ein Quadrat um sich. Als Einstein fertig mit dem Zählen ist, sagt er: „Ich hab dich Newton.“ Daraufhin er: „Nein, du hast Pascal!“ Wer diesen Witz nicht versteht, der beschäftige sich ein wenig mit Physik ;).

Am Ende des Gartens erreichten wir das Fraunhofer-Institut. Dort erwarteten wir eine Präsentation zum Thema Keramik. Nach dem interessanten Vortrag, wurde an einigen hochmodernen Exponaten die Funktionsweise des Einsatzes von Keramik in Kochfeldern, Messern, Lithium-Ionen-Akkus, Filtern, Brennstoffzellen, Kugellagern und in der Medizin gezeigt. Nur Diamant ist stärker als Hochleistungskeramik, so dass diese in Zukunft als nahezu verschleißfreies Material immer mehr eingesetzt werden wird. Der direkte Einsatz bei der Grauwasser-Aufbereitung wurde uns ebenfalls demonstriert.

20190108 Kursfahrt Physik und Mathematik005Nun war es Zeit für die Abreise. Verschiedene Schulen, Kurse und Persönlichkeiten fanden auf dieser Kursfahrt gut zusammen, und auch wenn man erst dachte, dass Dresden kein Highlight werden würde, so war es doch eine schöne Reise in eine gemütliche Stadt voller alter Geschichte und neuen Geschichten, die wir persönlich erlebten.