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Deutsch LK // Theaterbesuch & Rezension

Wir als Deutsch Leistungskurs besuchten am 13.03.2023 das Theaterstück „Forever yours oder Die Leiden des jungen Werthers” im „Theater Strahl”. Dies sollte als Ergänzung zum im Unterricht behandelten Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers” von Johann Wolfgang von Goethe dienen.

Rezension zum Theaterstück „Forever yours oder Die Leiden des jungen Werthers”

In dem Roman wird das Leben des Protagonisten Werther thematisiert. Dieser schreibt in unregelmäßigen Abständen Briefe an seinen Freund Wilhelm. Er berichtet ihm von seiner Liebe, die er für Lotte, eine junge Frau, die er nach seinem Umzug nach Wahlheim kennenlernt, empfindet, welche jedoch mit Albert verlobt ist. Aufgrund der unerfüllten Liebe nimmt Werther sich letztendlich das Leben.

Im Theaterstück spielen vier Personen, welche teilweise eine oder mehrere Charaktere verkörpern, mit. Das Theaterstück spielt, anders als im Roman, in der heutigen Zeit.

Zunächst ist positiv zu bewerten, wie die verschiedenen Szeneninhalte kreativ und ohne Veränderung des Bühnenbildes gestaltet sind. Hierbei kann die Verwendung eines drehbaren Bühnenmodells oder auch die Darstellung der Gedanken der Charaktere, die durch das Tragen von roten Mänteln erkennbar sind, angeführt werden. Zudem kann gesagt werden, dass im Stück eine Botschaft thematisiert wird, die, auch wenn sie weniger mit der Haupthandlung des Romans zu tun hat, gelungen aufgegriffen wird. Thematisiert wird das übergriffige Verhalten Werthers aufgrund seiner Abhängigkeit und Besessenheit gegenüber Lotte, wodurch sie sich bedrängt fühlt. Dieses Verhalten spitzt sich zu, sodass es in die Kategorie Stalking beziehungsweise Belästigung eingeordnet werden kann.

Trotz der genannten positiven Aspekte unterscheidet sich das Theaterstück vom Roman durch die moderne Darstellungsweise, welche durch Merkmale wie zum Beispiel die Jugendsprache gekennzeichnet ist. Die moderne Darstellungsweise fällt auch zu Beginn auf, da die Charaktere, anders als im Roman, Jugendliche sind, die die Schule besuchen, während die Romanfiguren erwachsen sind. Im Theaterstück gibt es zwar einige Parallelen zum Roman, wie zum Beispiel die Besessenheit von Werther gegenüber Lotte und die Beziehung zwischen Albert und Lotte, aber auch entscheidende Unterschiede, da sich der Werther im Theaterstück nicht das Leben nimmt. Außerdem wirkt die Jugendsprache überspitzt aufgrund zu häufiger Verwendung. Ein Beispiel dafür ist die Aufzählung mehrerer Hashtags wie: „#forever”, „#couplegoals” oder „#fürimmerdein”. Des Weiteren ist wichtig zu erwähnen, dass das Stück durch viel Gesang beziehungsweise Musik unterstützt wird. Das ist insofern negativ zu bewerten, da diese Aspekte zum Teil laut und unerwartet auftreten. Dadurch wirken einige Szenen überladen.

Abschließend kommen wir zu dem Fazit, dass das Theaterstück kreativ gestaltet und auch interessant bzw. aufschlussreich ist. Allerdings sind unserer Meinung nach zu wenige Parallelen erkennbar und das Stück ist auch zu modern gestaltet, weshalb es den Inhalt des Romans nicht ausreichend wiedergibt. Insgesamt ist die Inszenierung trotzdem unterhaltend, wobei man das Theaterstück nicht besuchen sollte, um eine Veranschaulichung der Romanhandlung zu erhalten.

Verfasst von Julia Skrzypietz, Neele Geue, Malte Sommer, Emily Niederwieser und überarbeitet vom Deutsch Leistungskurs Q2