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Zusatzkurs GK Geschichte // Film-Workshop zum Thema „Stasi“

„Lass die Finger von Emanuela!“

Der Ohrwurm der Hamburger Hip-Hop-Band „Fettes Brot“ ist zwar schon etwas älter, konkret von 2005, aber die Kreativität der Mitglieder ist ungebrochen. Davon konnte sich der „DDR-Zusatzkurs“ am Dienstag, den 14.2.2023, bei einem Workshop in der „Bundesstiftung Aufarbeitung“ überzeugen.

 

Band-Mitglied Björn Warns, alias „Björn Beton“, hat einen Kurzfilm mit dem Titel „Akteneinsicht“ gedreht, dessen Premiere in der Kronenstraße stattfand. Worum geht es? Zwei Brüder, die im Nachlass ihres Vaters dessen Stasi-Akte finden, aus der hervorgeht, dass der neue Lebenspartner ihrer Mutter ihren leiblichen Vater bespitzelt hat, wissen nicht so recht, wie sie damit umgehen sollen. Kann oder soll man dieses der über 80-jährigen Mutter offenbaren oder ist es besser, das zu verschweigen?

Im Workshop wurde diese Dilemma-Situation ausgiebig diskutiert – neben den Methoden der Stasi und filmanalytischen Fragen. Knapp 80 Schülerinnen und Schüler aus vier Berliner Schulen, darunter 21 „Expertinnen und Experten“ der „Lily“, gingen der fiktionalen Geschichte auf den Grund und diskutierten auf hohem Niveau die vielschichtige Problematik nach der Filmvorführung in kleinen Arbeitsgruppen. Anschließend „stellten“ sich Björn Beton, seine Kamerafrau Saskia Mayerhoff sowie die Historikerin Katharina Hochmuth dem Plenum.

 

Auf eine gezielte Nachfrage hin musste auch der Künstler Barns einräumen, dass nicht alle klugen Sätze des Films von ihm stammen: Woher kommt die folgende tiefsinnige Weisheit, die im Film einer der Brüder nach dem Vater zitiert?

„Einen Fehler durch eine Lüge verdecken heißt, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen.“

Die Antwort von dem leicht verlegenen Barns verweist schlicht auf die Quelle, die alle gerne bemühen: Wikipedia.

Und von wem ist der Satz nun ursprünglich? 

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20230217 GK Geschichte Filmworkshop 3

Stellvertrend für die Kursteilnehmer*innen reflektierte Enesa anschließend diese besondere Form des Lernens über die Stasi-Historie:

Die Exkursion hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr organisiert und vielfältig aufgebaut war.
Durch den strukturierten Ablauf habe ich mit meinen Freunden Aufgaben erledigt, die überhaupt nicht eintönig waren. Die Atmosphäre war während der ganzen Exkursion sehr angenehm. Sowohl die Mitarbeiter*innen als auch die Mitschüler*innen aus den anderen Schulen hatten mit uns einen freundlichen Umgang.